Homeschooling

7 Tipps: So klappt Homeschooling in der Grundschule

Wie gelingt Distanzunterricht? Wie können auch Grundschüler*innen von digitalen Angeboten profitieren? Gemeinsam mit Edith Laga vom Netzwerk Digitale Bildung haben wir 7 Tipps für zielführendes und kreatives Homeschooling in der Grundschule gesammelt.

Edith Laga
Edith Laga, Botschafterin für Beschaffung des Netzwerks Digitale Bildung – ©Edith Laga/Netzwerk Digitale Bildung

Tipp 1: Videokonferenzen für den direkten Austausch mit Schüler*innen

„Beginnen Sie jeden Morgen mit einer kurzen Videokonferenz – auch in der Grundschule“, rät Edith Laga. Sie ist Botschafterin für Beschaffung beim Netzwerk Digitale Bildung. Der tägliche Termin würde den Kindern Sicherheit geben und den Schultag strukturieren. Außerdem seien Videokonferenzen nicht nur für den Austausch zwischen Lehrkraft und Schüler*innen wichtig. „Auch die Kommunikation innerhalb der Klasse wird so trotz Distanzunterricht aufrechterhalten“, sagt Laga.
Falls Sie bisher noch nicht mit einem Videokonferenz-Tool gearbeitet haben, beachten Sie bitte: Die Bundesländer haben unterschiedliche Regelungen, welche Tools für Videokonferenzen genutzt werden sollen. Informieren Sie sich bitte bei ihrem zuständigen Kultusministerium.

Tipp 2: Nutzen Sie nur eine interaktive Lernplattform

Mittlerweile gibt es ein großes Angebot an Apps, Erklärvideos und Lernplattformen. Für den digitalen Unterricht empfiehlt Edith Laga allerdings, sich auf eine Software zu beschränken: „Gerade in der Grundschule ist es wichtig, ohne Medienbruch zu arbeiten.“ Ansonsten könne die Konzentration der Kinder darunter leiden. Deshalb sollten Sie eine Lernplattform nutzen, die möglichst viele Möglichkeiten integriert. „So müssen die Kinder nicht zwischen verschiedenen Apps hin und her schalten“, erklärt Laga. Das Netzwerk Digitale Bildung empfiehlt zum Beispiel „SMART Learning Suite“. Die Software kombiniere interaktive Materialien, gemeinsame Arbeitsbereiche, spielerische Aktivitäten und verschieden Möglichkeiten zur Wissensvermittlung. Auch YouTube-Videos zu suchen, ist auf der Plattform möglich.

Gerade in der Grundschule ist es wichtig, ohne Medienbruch zu arbeiten.

Tipp 3: Abwechslung durch neue Methoden und spielerische Elemente

„Im Fernunterricht braucht es etwas mehr Motivation als üblich, um Grundschulkinder bei der Stange zu halten“, weiß Digital-Expertin Edith Laga. Versuchen Sie deshalb, immer wieder spielerische Elemente in den Unterricht zu integrieren, die den Kindern Spaß machen. Eine Idee: „Bauen Sie ein Quiz ein, dessen Fragen die Schüler*innen in Gruppen selbst vorbereiten, und lösen Sie es gemeinsam in einer Videokonferenz, um den Stoff zu wiederholen.“. Auch ein Mix aus verschiedenen Lehr-Methoden hilft Kindern, länger konzentriert zu bleiben. Inspirationen finden Sie im Methodenpool des Netzwerk Digitale Bildung. Spielerische Konzentrationsübungen für Ihre Klasse finden Sie außerdem hier.

Tipp 4: Kombinieren Sie analoges und virtuelles Lernen

„Es ist wichtig, bereits in der Grundschule mit digitalem Unterricht zu beginnen. Aber in Maßen“, so Expertin Edith Laga. Den normalen Stundenplan eins zu eins auf den virtuellen Unterricht zu übertragen, empfehle sie deshalb nicht. Setzten Sie lieber auf eine Kombination aus interaktiven Elementen über eine Lern-Software, gemeinsamen Videokonferenzen und analogen Arbeitsaufträgen, die die Kinder selbständig bearbeiten können. Eine große Auswahl an Arbeitsblättern zu Lehrplan-relevanten Themen finden sie auch auf unserer Webseite.

Tipp 5: Bieten Sie Einzelgespräche an

Nicht alle Angelegenheiten müssen im Klassenverband besprochen werden. Geben Sie Ihren Schüler*innen die Möglichkeit, bei Problemen oder Fragen direkt an Sie heranzutreten. Sobald die Kinder lesen und schreiben können, klappt das zum Beispiel über eine Chatfunktion.

Immerhin soll sich gerade in dieser Zeit niemand alleine oder vergessen fühlen.

„Die Lehrkräfte können aber auch in Ihrer Wochenstruktur Zeiten festlegen, zu denen Sie aktiv das Zweiergespräch mit Schüler*innen suchen“, so Edith Laga. Immerhin soll sich gerade in dieser Zeit niemand alleine oder vergessen fühlen.

Tipp 6: Möglichkeiten für Feedback

Im Distanzunterricht ist es meist schwieriger, den Lernfortschritt von Schüler*innen zu bewerten. Damit Sie wissen, wo Ihre Schüler*innen stehen, ist es wichtig, regelmäßiges Feedback einzufordern. So wissen Sie genau: Welches Thema sollte ich noch einmal erklären? Welche Inhalte sind klar? Welche Methoden funktionieren gut? Einige Lern-Softwares zeigen auch an, wie viele Anläufe die Schüler*innen für eine korrekte Antwort gebraucht haben. Das hilft bei der Einschätzung. Eine weitere Möglichkeit ist die Arbeit mit Signalfarben. Schüler*innen sollen bei dieser Methode selbständig in den Aufgaben markieren, wie Sie damit zurechtkamen (rot = schlecht, gelb = okay, grün = super).

7. Kreativ werden

„Trauen Sie sich, neue Wege zu gehen, und haben Sie keine Angst, dass etwas schiefgehen könnte“, appelliert Edith Laga vom Netzwerk Digitale Bildung. Probieren Sie verschiedene Methoden aus und seien Sie kreativ! Eine tolle Inspirationsquelle sind auch andere Lehrkräfte. Tauschen Sie sich mit Ihren Kolleg*innen aus: Wie gestalten diese den Unterricht? Welche Tipps haben Sie? Möglicherweise können Sie auch bestehende Materialien austauschen oder gemeinsam neue entwickeln. Wollen Sie mehr zum Thema digitale Bildung lernen? Das Netzwerk Digitale Bildung und andere Plattformen bieten auch Online-Kurse an.

Das Netzwerk Digitale Bildung ist ein loser Zusammenschluss von Personen unterschiedlicher Expertise, Erfahrungen und Interessen, die sich für zeitgemäßen Unterricht mit digitalen Werkzeugen engagieren. Die Inhalte steuern nicht-kommerzielle Kooperationspartner, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft bei. Das Netzwerk bietet konkrete Impulse und Handlungsempfehlungen für alle, die zeitgemäßen Unterricht mit digitalen Werkzeugen gestalten wollen.

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