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Junge liest in Zeitschrift

Steigere das Leseverständnis deines Kindes um das 8-fache!

Studienergebnisse der Universität Valencia bringen es auf den Punkt

Bei allen Mutmaßungen über Zukunftskompetenzen, die unsere Kinder stark für morgen machen, darf dieser Klassiker nicht vergessen werden: Lesekompetenz. Ein Forschungsteam der Universität Valencia hat sich genau damit beschäftigt und das Leseverständnis von Kindern und Jugendlichen bei gedruckten und digitalen Texten untersucht. Die Ergebnisse? Eindeutig!
Lidia Altamura im Interview

Seit die Ergebnisse der PISA-Studie Eltern und Lehrkräfte in Atem halten, ist sie ein Dauerthema: die Lesekompetenz unserer Kinder. Sie lesen heute nicht mehr nur Printmedien wie Bücher oder Zeitschriften, sondern konsumieren häufig auch digitale Inhalte.
Lidia Altamura von der Universität Valencia hat dazu mit einem Forschungsteam zwei Studien durchgeführt. Wir haben mit ihr über die Ergebnisse gesprochen. 

Sie haben sich intensiv mit dem Thema Leseverständnis bei Kindern und Jugendlichen auseinandergesetzt. Dabei stand der Vergleich von gedruckten und digitalen Texten im Fokus. Was genau haben Sie untersucht?

Wir haben kürzlich zwei Metastudien veröffentlicht. In beiden Fällen haben wir eine Übersicht über Studien erstellt, die sich mit dem digitalen Lesen befassen. 

In eine unserer Metaanalysen haben wir Studien einbezogen, die untersucht haben, wie das Leseverständnis mit den digitalen Lesegewohnheiten in der Freizeit zusammenhängt. Mit anderen Worten, wie das Lesen auf digitalen Geräten (wie Computer, Laptops, Tablets und E-Books) mit dem Niveau des Leseverständnisses zusammenhängt. 

In einer ähnlichen, aber anderen Metaanalyse haben wir Studien einbezogen, die das Leseverständnis in Papierform und in digitalen Handheld-Formaten (Tablets und E-Books) verglichen haben. In jeder der Studien wurde das Leseverständnis der Teilnehmer anhand desselben Textes einmal in digitaler und einmal in gedruckter Form gemessen. 

Forschungsteam Universtität Valencia

Zu welchen Ergebnissen sind Sie gekommen?

Die Ergebnisse beruhen auf der Zusammenfassung von 25 Studien, die zwischen 2000 und 2022 veröffentlicht wurden und rund 470 000 Teilnehmer aus mindestens drei Dutzend Ländern umfassten. Im Vergleich zu früheren Studien, die sich auf das Lesen von gedruckten Büchern konzentrierten, stellten wir fest, dass Schulkinder, die in ihrer Freizeit zehn Stunden pro Woche mit dem Lesen von Büchern oder Zeitschriften verbringen, ein sechs- bis achtmal höheres Leseverständnis haben als Kinder, die die gleiche Zeit mit dem Lesen auf digitalen Geräten verbringen.

In der Metastudie über das Lesen in digitaler und gedruckter Form fanden wir einen sogenannten „Bildschirmunterlegenheitseffekt“, das Leseverständnis war also in gedruckter Form besser als in digitaler Form. 

Sechs- bis achtmal mehr Leseverständnis beim Konsum von gedruckten Texten ist ein eindeutiges Ergebnis. Warum nehmen Kinder so viel mehr auf, wenn sie Bücher und Zeitschriften lesen?

Das liegt an der Art und Weise, wie Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit Medien nutzen: Sie surfen in sozialen Medien und unterhalten sich. Ihre Gehirne müssen ständig irrelevante Informationen herausfiltern und kurze und schnelle Reize verarbeiten. Auch die Qualität der Inhalte kann nicht immer überprüft werden, etwa auf Fehlinformationen, schlechten Wortschatz oder Satzbau. Die Erwartungen und Erfahrungen beim Lesen von gedruckten Materialien sind völlig unterschiedlich.

Studien zur Medienpräferenz zeigen, dass Kinder und Jugendliche gedruckte Bücher und Zeitschriften bevorzugen, weil sie meinen, dass sie sich besser konzentrieren und nachhaltiger und aufmerksamer lesen können. Aufgrund der unterschiedlichen Erfahrungen mit gedruckten und digitalen Medien fällt es unseren Gehirnen schwer, tiefe Leseprozesse auf digitale Geräte zu übertragen, da wir sie normalerweise nicht zu diesem Zweck verwenden.

Auf welche Länder beziehen sich die Daten aus Ihrer Studie?

Die einbezogenen Studien stammen aus allen Teilen der Welt. Wir hatten PISA-Studien, an denen viele Länder aus der ganzen Welt beteiligt waren, darunter 2 Studien mit jeweils 39 Ländern.

Welche konkreten Ratschläge würden Sie Eltern und Lehrern angesichts der Ergebnisse Ihrer Studie geben?

Aus unserer Sicht gibt es keine einzelne Maßnahme, die das Leseverständnis verbessert. Vielmehr braucht es einen ganzheitlichen Ansatz von Schulen und Familien. Bei den jüngsten Leserinnen und Lesern, deren Leseverständnis sich noch entwickelt, müssen wir das Lesen von gedruckten Texten fördern. 

Auf Schulebene empfehlen wir, die Bedeutung des Leseverständnisses in allen Fächern zu stärken und dabei das Lesen nicht nur zur Wissensvermittlung einzusetzen, sondern Lesespaß aktiv zu fördern – zum Beispiel durch Bücher und Zeitschriften, die Kinder und Jugendliche interessieren und die ihnen nicht von den Lehrplänen aufgezwungen werden 

In den Familien wirkt die Vorbildfunktion der Eltern am nachhaltigsten: Wenn Kinder beobachten, dass die Eltern abends lesen, anstatt in sozialen Netzwerken zu surfen, werden sie wahrscheinlich selbst auch eher zum Buch oder einer Zeitschrift greifen. 

Idealerweise wird dem Lesen auch auf gesellschaftlicher Ebene ein höherer Stellenwert eingeräumt.

Vielen Dank für das Interview!

Quellen:

(1) Altamura, L., Vargas, C., & Salmerón, L. (2023). Do New Forms of Reading Pay Off? A Meta-Analysis on the Relationship Between Leisure Digital Reading Habits and Text Comprehension. Review of Educational Research, 0(0). https://doi.org/10.3102/00346543231216463 

(2) Salmerón, L., Altamura, L., Delgado, P., Karagiorgi, A., & Vargas, C. (2024). Reading comprehension on handheld devices versus on paper: A narrative review and meta-analysis of the medium effect and its moderators. Journal of Educational Psychology, 116(2), 153–172. https://doi.org/10.1037/edu0000830 

Bildnachweise:

Einzelbild: Lidia Altamura
Gruppenbild: Forschungsteam Ladislao Salmerón, Lidia Altamura, Cristina Vargas 

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