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Mädchen bearbeitet ein Arbeitsblatt

Motiviert lernen: So geht‘s!

Michael Elberth alias Doodleteacher im Experten-Interview

Welches Material unterstützt Kinder dabei, motiviert zu lernen? Wie gelingt ein harmonisches Miteinander aus Schulbüchern und anderen Lehrmitteln? Und was hilft, um im (digitalen) Angebotsdschungel wirklich geeignetes Lernmaterial zu finden? Wir haben bei Michael Elberth alias Doodleteacher nachgefragt. Die Antworten des Experten finden Sie in unserem Blogbeitrag.

Michael Elberth alias Doodleteacher im Interview

Michael Elberth ist Lehrer, Autor, Vater und Kreativkopf bei der Erstellung motivierender Lernmittel. Seine Mission: Lehrkräfte und Schüler:innen mit originellem, kommunikativem und mutmachendem Unterrichtsmaterial zu unterstützen. Auf Instagram und unter www.doodleteacher.de sammelt und teilt er regelmäßig Materialien und gibt Tipps für Lehrkräfte, Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen. Wir haben mit ihm über Lernfreude, kreative Unterrichtsmaterialien und ein gewinnbringendes Miteinander aus Schulbüchern und anderen Lehrmitteln gesprochen.

Lieber Michael, als Doodleteacher bist du ja vor allem für kreatives Unterrichtsmaterial bekannt. Wie kam es dazu?

Schon in meiner eigenen Schulzeit und später im Studium begeisterte und motivierte mich die visuelle Aufbereitung von Lernstoff. Meine Bücher waren voller kleiner Bildchen und Pfeile, meine Latein-Karteikarten mit Symbolen und kreativen Zeichnungen versehen. Im Referendariat beobachtete ich, wie kleine Visualisierungshilfen Kindern beim Verständnis halfen. Also fing ich zunächst im Englisch- und dem fachfremden DaF/DaZ-Unterricht (Deutsch als Fremdsprache/Deutsch als Zweitsprache) an, mehr und mehr damit zu experimentieren.

Um eher trockene Themen wie die englischen Zeiten aufzupeppen, entdeckte ich Sketchnotes als Kombination von Texten, einfachen Bildern, Pfeilen, Containern und Strukturen für mich und meine Schüler:innen. Nach und nach folgten diese kreativen Ansätze als Gegenstück zu analytischen Oberstufenkursen. Auch für viele soziale und emotionale Kompetenzen, die fächerübergreifend wichtig sind, stellte sich eine Vielfalt von Visualisierungen, kreativen und kommunikativen Zugängen als sehr motivierend heraus.

Womit wir mitten im Thema wären: Wie erstelle ich Materialien, die Kinder zum Lernen motivieren?

Ganz wichtig: Es gibt nicht das eine Material, das für alle Kinder gleich gut funktioniert.

Wenn man Lernen als individuellen Prozess begreift, dann wird schnell klar, dass Unterrichtsmaterialien divers und abwechslungsreich sein dürfen und sollen.

Wenn man Lernen als individuellen Prozess begreift, dann wird schnell klar, dass Unterrichtsmaterialien divers und abwechslungsreich sein dürfen und sollen.

Idealerweise sind sie auf die Bedürfnisse und Interessen der jeweiligen Lerngruppe zugeschnitten, vermitteln gezielt die geforderten Fähigkeiten und trainieren die zugehörigen Kompetenzen. Textbasiertes oder sehr analytisches Material hingegen, das in höheren Klassen zunehmend zum Einsatz kommt, aktiviert nicht alle Schüler:innen zum Lernen. Hier motivieren vor allem Abwechslung und der Einsatz verschiedener Lernkanäle, die Fokussierung auf Kommunikation und Kooperation sowie eine unterstützende Visualisierung der Inhalte. Darüber hinaus sollten auch soziale und emotionale Aspekte in das Lernmaterial integriert werden, da diese beim Lernen ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. 

Sind die guten alten Schulbücher überhaupt noch nützlich im Unterricht und wie entsteht ein harmonisches Miteinander aus verschiedenen Lernmaterialien?

Schulbücher haben definitiv nach wie vor ihre Berechtigung und bieten sowohl für Lehrkräfte als auch für Schulkinder in vielen Fächern einen wichtigen Anker für den Unterricht und das Lernen. Gerade ab der Mittel- und Oberstufe werden in einigen Fächern die Lehrbücher oft als sogenannte Steinbrüche genutzt: Passende Inhalte werden dankend genutzt, unpassende ausgelassen und zusätzliches Material individuell ergänzt.

In meinem Unterricht habe ich bisher immer gute Erfahrung mit thematisch passenden Gesprächskarten, kommunikativem Material sowie kreativen und interaktiven Übungen gemacht, die das Lernen mit Schulbüchern gewinnbringend ergänzen. Viele Bücher beinhalten heute zudem digitale Anteile, die beispielsweise im Fremdsprachenunterricht sehr sinnvoll und hilfreich eingesetzt werden können. 

Fakt ist: Schulbücher können definitiv als Orientierung genutzt werden, müssen aber auch gleichzeitig immer wieder mit kritischem, sensiblem und fachspezifischem Blick überprüft werden.

Unsere beliebe Lesekiste ist wieder da

Im digitalen Zeitalter gibt es eine unendliche Fülle aus Materialien, um Inhalte zu vermitteln. Wie finde ich in diesem Angebotsdschungel das Material, das meinen Bedürfnissen und Methoden entspricht?

Die wachsende Fülle an Material ist ein Segen, stellt aber definitiv auch eine Herausforderung für uns Lehrkräfte dar.

Eine Möglichkeit für mehr Klarheit ist es, für sich selbst konkrete Leitfragen zu definieren, die bei der Auswahl der passenden Materialien hilfreich sein können.

Eine Möglichkeit für mehr Klarheit ist es, für sich selbst konkrete Leitfragen zu definieren, die bei der Auswahl der passenden Materialien hilfreich sein können.

Am besten eignet sich eine eigene oder gemeinsam mit der Fachschaft entwickelte Liste mit diesen oder ähnlichen Fragen:

  • Was sind die Kompetenzen, die ich aktuell fördern möchte? 
  • Passt das Material zu diesen Kompetenzen, den Lernzielen und der Lerngruppe? 
  • Ist auch eine Passung mit den verschiedenen Lernniveaus und Bedürfnissen der Schüler:innen gegeben?
  • Ist das Material gut aufbereitet, strukturiert und ansprechend gestaltet? 
  • Ist es individualisierbar bzw. ist dies im jeweiligen Falle notwendig?

Wie gehe ich damit um, wenn selbsterstelltes Material von den Eltern infrage gestellt wird?

Hier ist es meiner Meinung nach hilfreich, offen und professionell zu kommunizieren, also den Bedenken der Eltern aufmerksam zuzuhören und deren Sichtweise zu verstehen. Situativ kann es sinnvoll sein, sich etwas Zeit zum Reagieren einzuräumen, da dies mehr Spielraum für gute Kommunikation ermöglicht. So kann auch mit dem Jahrgangsstufenteam oder der Fachschaft gesprochen und ein Konsens gefunden werden. Im erneuten Gespräch mit den Eltern empfehle ich, den pädagogischen und fachlichen Hintergrund sowie die Ziele des Materials für den Lernprozess darzulegen.

Am Ende des Tages sind kritische Gespräche sogar hilfreich. Weil sie die Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Eltern fördern, was sich wiederum positiv auf die Lernbereitschaft der Kinder auswirken kann. 

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Unsere Kinderzeitschriften sind so konzipiert, dass sie für jede Altersstufe die richtigen Inhalte bieten. Vom Kindergarten bis ins Teenager-Alter.

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