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Junge spielt auf Tablet

Medienerziehung

Teil 1: Expertinnen-Interview mit Verena Weigand von FLIMMO

Wie erlangt mein Kind Medienkompetenz? Welche Regeln lassen sich im Familienalltag wirklich umsetzen? Und woran erkenne ich, dass mein Kind durch digitale Inhalte überfordert oder gar verängstigt ist? Medienerziehung löst im Familienalltag zahlreiche Fragen aus. Auf der Suche nach Antworten haben wir mit Verena Weigand von FLIMMO gesprochen. Die Antworten der Medienexpertin finden Sie hier.
Verena Weigand von FLIMMO

Verena Weigand ist Vorstandsvorsitzende des Vereins Programmberatung für Eltern e.V., dem Herausgeber von FLIMMO, sowie stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Stiftung Medienpädagogik Bayern der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM). Auch wir bei Sailer profitieren regelmäßig von ihrer Kompetenz: Unserer Stafette-Community ist sie bestens durch das Schreiben der WIR-Seite bekannt. FLIMMO ist ein Elternratgeber für TV, Streaming, YouTube und Kino, der Eltern unterstützt, bei der Fülle an Angeboten den Überblick zu behalten und altersgerecht auszuwählen.

Im Expertinnen-Interview erklärt Verena Weigand, wie Medienerziehung im digitalen Zeitalter gelingen kann, welche Regeln Sinn machen und wie Eltern mit Überforderung oder Ängsten durch mediale Inhalte umgehen können. 

Liebe Frau Weigand, seit 25 Jahren unterstützt FLIMMO Eltern bei der Medienerziehung. Welche Herausforderungen stellen sich vor dem Hintergrund der Medientransformation?

Das Medienangebot für Kinder ist heute größer als je zuvor. Inhalte zu kennen und Gutes auszuwählen, wird für Eltern zunehmend schwieriger. Auch die Zugangswege sind deutlich vielfältiger geworden: Streaming-Plattformen, Mediatheken, TV oder auch YouTube. Hinzu kommt, dass Inhalte jederzeit und im Prinzip auch von überall aus abrufbar sind. Früher gab es viele Diskussionen einfach nicht. Zeit und Auswahl waren begrenzt. Alle Folgen der Lieblingsserie anzuschauen, ging nicht und auch Wartezeiten wurden anders überbrückt.

Aufgrund all dessen sind Eltern heute viel mehr gefordert, eine Auswahl zu treffen, die Medienzeit zu begrenzen und mitzubekommen, was dann tatsächlich auf Tablet oder Smartphone angesehen wird.

Aufgrund all dessen sind Eltern heute viel mehr gefordert, eine Auswahl zu treffen, die Medienzeit zu begrenzen und mitzubekommen, was dann tatsächlich auf Tablet oder Smartphone angesehen wird.

FLIMMO unterstützt Eltern bei aufkommenden Fragen: Was gibt es für welches Alter? Wo findet man Einschätzungen zu einer neuen Serie? Was ist besonders gut und wo sollte man genauer hinsehen?

Meist ist es ja so, dass Lesezeit, die Kinder etwa mit Zeitschriften verbringen, nicht beschränkt wird. Ganz im Gegenteil: Eltern finden es gut, wenn ihre Kinder sich in eine Zeitschrift vertiefen und dabei spielerisch in Wissens- und Lebenswelten abtauchen. Zeiten vor dem Tablet, dem Smartphone oder dem Fernseher sind hingegen ein sensibles Thema, bei dem es immer wieder Unsicherheiten gibt. Wie können Eltern sich hier richtig verhalten?

Digitale Medien üben auf Kinder eine besondere Faszination aus. Beim Anschauen oder Spielen versinken sie nochmals ganz anders und das Ausschalten fällt oft schwer. Kinder müssen das erst lernen und Eltern können sie dabei unterstützen.

Dazu gehört auch, auf Medienzeiten zu achten. Im Ratgeber-Bereich von FLIMMO haben wir das Wichtigste rund um dieses Thema zusammengefasst und geben auch Orientierung, welche Nutzungsdauer für welches Alter angemessen ist. Wobei immer zu bedenken ist: Jedes Kind ist anders und jeder Familienalltag gestaltet sich unterschiedlich. Im Endeffekt kommt es auf eine gute Balance an: lesen, etwas anschauen, mit Freunden spielen, sich bewegen oder rausgehen. Und natürlich auf gute Inhalte, die Kinder in ihrer Entwicklung anregen – ob digital oder analog.

Junge lernt am PC spielerisch Englisch

Medien-Regeln sind manchmal schwer umzusetzen, mit kleinen und großen Geschwistern rechts und links wird es nicht weniger komplex. Woran sollten Eltern hier von Anfang an denken?

Zum einen sollte es Regeln geben, an die sich alle in der Familie halten:

    • Keine Medien beim Essen oder vor dem Schlafengehen.
    • Der Bildschirm bleibt vor der Schule oder dem Kindergarten aus.
    • Im Gespräch mit anderen wird nicht auf Bildschirme geschaut.

Dann sollte es aber auch Regeln geben, die sich am Alter der Kinder orientieren – vor allem, was Dauer und Inhalt betrifft, die man mit dem Kind gemeinsam vereinbart. Schließlich dürfen kleinere Kinder einfach noch nicht so lange etwas schauen oder spielen wie die Größeren. Und manches ist auch noch nicht für sie geeignet. Gut möglich, dass die Kleinen auch mal protestieren. Da kann es helfen, sie in der Zeit anderweitig mit Malen, Basteln oder Spielen zu beschäftigen. Und vielleicht gibt es auch eine Serie, die sich für unterschiedliche Altersgruppen eignet und die Geschwister gemeinsam ansehen können.

Jedes Kind reagiert anders auf mediale Inhalte. Wie können Eltern erkennen, dass ein Kind überfordert ist und entsprechend handeln?

Eltern kennen ihr Kind am besten und haben meist ein gutes Gespür dafür, wann es zu viel wird. Daher sollten sie möglichst in der Nähe sein und mit einem Ohr hinhören, wenn das Kind etwas ansieht. Spätestens wenn sich das Kind unter der Decke verkriecht, an Fingernägeln knabbert oder sich die Hände vors Gesicht hält, ist es ein Zeichen für Überforderung. Dann sollten Eltern in die Situation hineingehen und das Kind nicht alleine lassen. Manchmal kann es helfen, das Geschehen zu kommentieren, das Kind in den Arm zu nehmen oder gemeinsam das gute Ende abzuwarten. Manchmal hilft aber nur noch ausschalten und darüber sprechen. Dann ist es wichtig, das Kind mit der Angst nicht allein zu lassen und bei der Verarbeitung zu unterstützen. Also: Fragen beantworten und bei der Einordnung helfen.

Was macht Kindern Angst – und wie können Eltern damit umgehen?

Was Kindern Angst macht, hängt stark von Alter, Charakter und Medienerfahrung ab. Jüngere kann schon ein lautes Geräusch, ein Schatten oder auch eine Figur ängstigen. Grundschulkinder verkraften oft deutlich mehr. Die meisten haben schon einige Medienerfahrung gesammelt und können sich deshalb besser distanzieren. Aber auch sie stoßen an ihre Grenzen. Besonders, wenn Gleichaltrige in Not sind oder eigene Ängste getriggert werden, kann es ihnen schnell zu viel werden. Auch Nachrichtenbilder über Krieg, Terror und Katastrophen sind für Kinder schwer zu verkraften. Daher ist es wichtig, altersgerechte Angebote auszuwählen. Etwa Nachrichten für Kinder oder auch Filme mit dem richtigen Maß an Spannung und Grusel.

Vielen Dank, Frau Weigand! Wir freuen uns auf Teil 2 des Interviews.

Darin enthalten: Wie Familien mit YouTube, Wednesday & Co. umgehen können. Jetzt lesen!

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