Stress bei Schülern

4 Warnsignale und 3 Tipps zum Stressabbau

Stress ist nicht nur bei uns Erwachsenen an der Tagesordnung. Schon Grundschüler leiden häufig an Stresssymptomen, wie verschiedene Studien belegen (siehe zum Beispiel die Bepanthen-Stress-Studie 2015 oder eine Studie der Leuphana Universität Lüneburg)

Achten Sie auf Signale für Stress bei Ihren Schülern, um frühzeitig eingreifen zu können und Problemlösungsstrategien anzubieten. Sie sollten mit den Eltern und den Kindern sprechen. Ihre Schüler sind auf Ihre Unterstützung angewiesen.

 

Was kann zu Stress bei Schulkindern führen?

Das Gefühl, in der Schule überfordert zu sein und Anforderungen nicht erfüllen zu können, führt bei vielen Kindern zu Stress. Vor allem, wenn die Erwartungshaltung der Eltern sehr groß ist und Probleme im familiären Bereich dazu kommen oder vorherrschen. Auch Mobbing auf dem Pausenhof oder auf dem Schulweg und andere soziale Faktoren gehören dazu.

A. Was sind typische Warnsignale für Stress bei Kindern?

1. Aggressionen durch Stress

Ein hohes Stressempfinden kann dazu führen, dass auch sonst relativ ausgeglichene Schüler wie aus heiterem Himmel laut und wütend werden. Sie wirken, als stünden sie ununterbrochen unter Strom und schon kleinste Bemerkungen oder Fragen können zu hoher Gereiztheit führen. Am besten ermöglichen Sie Schülern in solchen Phasen eine Auszeit und den Raum sich zu beruhigen, damit es zu keiner Eskalation kommt. Erst dann sollten Sie das Gespräch mit dem Kind suchen.

2. Schulunlust, Schulangst und Leistungsabfall durch Stress

Versetzen Sie sich einmal in die Lage eines Schülers, der ununterbrochen das Gefühl hat: „Ich schaffe das alles nicht“. Da sind die Hausaufgaben zu erledigen, der Hefteintrag nachzuholen, der in der Stunde nicht fertig übertragen wurde, der Schnellhefter zu suchen, der spurlos verschwunden ist. Da ist der Gedanke an den letzten Test, der schlecht benotet wurde, und die Angst vor dem nächsten Test, der jetzt vorbereitet werden muss. Während Erwachsene meist gute Bewältigungsstrategien entwickelt haben, um mit solchen Situationen umzugehen, gelingt dies manchen Kindern noch nicht. Die Schüler gehen nicht mehr gern in die Schule, wenn sie ständig erleben, dass sie das alles sowieso nicht hinbekommen.

Ein plötzlicher Abfall der Leistungen kann ein weiteres Indiz für übermäßigen Stress bei Kindern sein. Sprechen Sie einfühlsam mit dem Schüler. Das Kind muss Ihnen vertrauen können, damit es sich öffnet.

Die Schüler gehen nicht mehr gern in die Schule, wenn sie ständig erleben, dass sie das alles sowieso nicht hinbekommen.

3. Psychosomatische Auffälligkeiten durch Stress

Bei vielen Kindern, die ständig unter Stress stehen, entstehen psychosomatische Beschwerden wie Übelkeit, Bauch- oder Kopfschmerzen. In jedem Fall sollten Sie hellhörig werden und sich mit den Eltern in Verbindung setzen, um der Ursache auf den Zahn zu fühlen. Weitere psychosomatische Auffälligkeiten können Appetitlosigkeit, Nägelkauen, ständige Müdigkeit durch Schlafmangel sowie Verspannungen und Schmerzen im Rücken und Nacken sein. Wertvolle Tipps für Eltern, deren Kinder unter Nackenschmerzen leiden, bietet die Seite www.schmerz-im-nacken.de

4. Sozialer Rückzug und depressive Verstimmungen durch Stress

Ein weiteres Stresssignal kann die Wendung nach Innen sein. Solche Schüler sind größtenteils sehr still und zurückgezogen, sie sprechen kaum mit der Lehrkraft oder anderen Schülern, da sie keinen an sich heranlassen wollen. Oftmals wirken sie müde, erschöpft und kraftlos. Auch eine erhöhte Sensibilität, die sich etwa durch häufiges Weinen zeigt, kann auf Stress hinweisen. Es ist ein Zeichen dafür, dass das betroffene Kind sich keinen Rat mehr weiß und dringend Unterstützung benötigt.

B. Stress abbauen im Schulalltag: 3 Tipps

1. Ursachen finden und Stressgedanken durchbrechen

Indem Sie mit Schülern und Eltern sprechen, können Sie die Ursachen für Stress finden und gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Oft hilft es einem Schüler bereits, wenn er sich verstanden und auf seinem Weg begleitet fühlt. Die Stressgedanken „Ich bin zu dumm“, „Ich schaffe das nicht“, „Alle sind gegen mich“ verlieren ihre Kraft, wenn der Schüler merkt, dass seine subjektive Stresssituation auch von anderen wahrgenommen wird. Lob und Ermutigung, auch für kleine Fortschritte, können Wunder wirken …

2. Entspannungsphasen in der Klasse

Mit gezielten, ganz einfachen Übungen wie Atementspannung, Fantasiereisen und Yoga können Sie Entspannungsphasen in Ihrer Klasse einführen, von denen alle Kinder profitieren werden. Vor oder nach anspruchsvollen Klassenarbeiten, vor einer Unterrichtsstunde oder nach einer anstrengenden Unterrichtseinheit werden solche Übungen empfohlen. Umfassende und sehr schöne Anregungen für kürzere oder längere Entspannungseinheiten im Unterricht finden Sie in der Broschüre „Entspannung in der Schule“

3. Mandalas als kleine Auszeit

Das Ausmalen von Mandalas kann einem Schüler eine kleine Auszeit verschaffen und wirkt entspannend. Schöne Mandalas finden Sie auf www.schule-und-familie.de

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