Musik im Unterricht

Singen und Musizieren: 7 Tipps für Ihren Unterricht

Nichts lockert den Unterricht so auf wie gemeinsames Singen oder ein geklatschter Rhythmus! Musik regt die Konzentration an, stärkt das Gemeinschaftsgefühl und fördert soziale und emotionale Kompetenzen. Wir haben 7 Ideen, wie Sie Musik in Ihren Unterricht einbauen – auch im Homeschooling!

Unterricht an der Musikschule, Konzertbesuche, ein eigenes Instrument: Das erfahren meist nur Kinder aus vermögenden Familien. Kinder aus sozial schwachen Familien dagegen bekommen oft keine musikalische Förderung. Sibylle Köllinger ist Musikpädagogin an der Ludwig-Maximilians-Universität München und erklärt: „Wie so vieles ist auch musikalische Förderung oft vom sozialen Status abhängig. Deshalb ist es sehr wichtig, dass die Allgemeinbildende Schule diese Ungleichheiten auffängt. Musik ist so gewinnbringend und sollte einfach allen zugänglich gemacht werden.“

Idee 1: Body-Percussion

Als Einstieg, Ruhesignal oder für Zwischendurch: Probieren Sie sogenannte Body-Percussions aus. Diese Übungen schulen die Koordination, Konzentration und das Rhythmusgefühl Ihrer Schüler:innen. Außerdem machen sie Spaß und frischen den Unterricht auf.

So geht’s: Die einfache Variante ist ein Klatsch-Rhythmus. Sie klatschen vor und die Klasse klatscht nach. Aufregender wird es, wenn Sie den ganzen Körper miteinbeziehen. Zum Beispiel so: Schlagen Sie zweimal mit der flachen Hand auf die Brust, dann einmal in die Hände. Wiederholen Sie den Rhythmus. Nun sind die Kids dran; und Ihr Unterricht wird im Handumdrehen zum Rockkonzert.

Aufregender wird es, wenn Sie den ganzen Körper miteinbeziehen.

Idee 2: Digital Musik entdecken

Distanzunterricht per Video? Bauen Sie musikalische Elemente auch in den digitalen Unterricht ein! Die Musikpädagogin Sibylle Köllinger hält das für besonders wichtig. Denn in Zeiten von Corona und Wechselunterricht verliere das Fach Musik stark an Bedeutung.

Bodypercussions lassen sich auch über den Bildschirm nachmachen und selbst Singen kann man im Videochat ausprobieren. Super auch fürs digitale Lernen: Online-Plattformen wie die kostenlose Web-App „WDR Klangkiste“. Hier tauchen Schüler:innen in Klangwelten ein, lernen Instrumente kennen und können sogar einen eigenen Song aufnehmen. Unterrichtsmaterial gibt’s kostenlos dazu.

Bodypercussions lassen sich auch über den Bildschirm nachmachen und selbst Singen kann man im Videochat ausprobieren.

Idee 3: Musikalische Rituale

Bauen Sie musikalische Rituale in Ihren Unterricht ein. Beginnen Sie zum Beispiel jede Stunde mit einer Body-Percussion oder einem gemeinsamen Lied. Oder Sie beenden den Unterricht immer mit einem Aufräumlied. In welcher Form auch immer: Musikalische Rituale sorgen für kurzzeitige Entspannung und geben Ihrem Unterricht Struktur und Regelmäßigkeit.

Idee 4: Klanggeschichten

Eine Tür knallt zu, ein Regenschauer trommelt aufs Dach und der Wind pfeift. Schnappen Sie sich ein paar Instrumente aus dem Musikzimmer und erwecken Sie eine Geschichte zum Leben. Lesen Sie gemeinsam den Text, an festgelegten Stellen erzeugen die Schüler:innen dann den passenden Klang! Fertige Klanggeschichten gibt’s zum Beispiel hier:
http://www.jules-kindermusik.de/category/klanggeschichten/

Klanggeschichten machen nicht nur Spaß, sondern stärken auch das Miteinander. Schüler:innen lernen, aufeinander zu achten und zusammenzuarbeiten. Außerdem bekommen alle ihren eigenen großen Moment.

Idee 5: Liedtexte analysieren

Auch theoretisch können Schüler:innen sich mit Musik beschäftigen: Analysieren Sie im Deutschunterricht Gedichte oder Liedtexte. Hören Sie das Musikstück gemeinsam an. Worum geht es? Welche Gefühle vermitteln Text und Musik? Warum wirkt das Lied traurig, fröhlich oder melancholisch?

Das Hören von Musik ist wichtiger Bestandteil der musikalischen Förderung. Kinder trainieren dabei ihr Gehör. Außerdem lernen sie, dass Musik Gefühle ausdrückt. Indem sich die Kinder über das Gehörte austauschen, schulen sie emotionale Kompetenzen.

Idee 6: Tanz und Bewegung

Tanz ist Kommunikation: „Was wir innerlich spüren, können wir in Bewegung umsetzen!“, erklärt die Musikpädagogin Sibylle Köllinger. Kinder drücken dabei ihre Emotionen aus, ganz ohne Worte. Das gibt ihnen die Möglichkeit, sich mitzuteilen, Aggressionen abzubauen und die innere Balance wiederzufinden.

Geben Sie Schüler:innen die Möglichkeit, sich im Sport-Unterricht zu Musik zu bewegen, nutzen Sie im Unterricht Bewegungslieder oder drehen Sie in der Pause einfach mal die Musik auf und zeigen sich die besten Tanz-Moves. Das geht auch prima im Distanzunterricht. Treffen Sie sich einfach virtuell zu einer kleinen Disco.

Was wir innerlich spüren, können wir in Bewegung umsetzen!

Idee 7: Aufführungen

„Musik besitzt die Kraft, das Unterrichtsklima positiv zu beeinflussen, denn sie wirkt sozial verbindend“, erklärt Sibylle Köllinger. „Durch gemeinsames Musizieren in der Klasse kann der Zusammenhalt und auch jeder Einzelne gestärkt werden.“

Studieren Sie mit der Klasse zum Beispiel einen Popsong ein. Das geht auch mit heterogenen und inklusiven Klassen. Denn das Schöne an Musik ist: Jeder kann mitmachen – egal mit welchem Leistungsniveau. Solostimme, Background-Gesang, Klavierbegleitung, Tanzen oder Im-Takt-Klatschen: Finden Sie für alle in der Klasse den richtigen Part.

Entdecken Sie zusammen mit Ihrer Klasse die Welt der Musik und dabei euch manch verborgenes Talent! Manchmal beeindrucken Schüler:innen, die sonst eher durch schlechte Leistungen auffallen, plötzlich mit ihrem Rhythmusgefühl oder einer musischen Begabung. Toll, wenn so auch diese Schüler:innen einmal Anerkennung bekommen. Denn jedes Kind hat Stärken. Sie müssen Ihnen nur die Chance geben, sie zu zeigen

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