Ferien vor dem Fernseher?

Geben Sie Ihren Schülern (und den Eltern) Tipps für die großen Ferien an die Hand! Die BLIKK Studie 2017 warnt vor übermäßigem Konsum digitaler Medien.

Ferien, Abenteuer, Sonne, Berge und Meer – so ist es leider nicht für alle. Manche Schüler verbringen die Ferien vor TV, Tablet und Smartphone, da die Eltern einfach keine Zeit haben.

Die aktuelle BLIKK Studie 2017 zum Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen zeigt, welche Gefahren eine unkontrollierte Nutzung digitaler Medien birgt. Die Studie stellt Entwicklungsstörungen bei Kindern fest, die digitale Medien zu intensiv nutzen. Über 5.500 Eltern und deren Kinder wurden befragt, mit alarmierenden Ergebnissen für alle Altersstufen:

 

1. Bereits Babys entwickeln Störungen

Besonders schockierend: Schon Kinder unter einem Jahr entwickeln Fütter- und Einschlafstörungen, wenn die Mutter zum Beispiel während des Stillens extensiv Smartphone, TV und Computer nutzt.

2. Digitale Medien im Vorschulalter

Im Vorschulalter führt die andauernde Beschäftigung mit digitalen Medien zu motorischer Hyperaktivität und Konzentrationsstörungen. Sprachentwicklungsstörungen häufen sich; die Fähigkeit zum kreativen Spiel leidet. Unruhe und Ablenkbarkeit werden spätestens mit der Einschulung ein Problem …

3. Digitale Medien und Gesundheitsrisiko für Grundschüler

Nutzen Grundschüler länger als 60 Minuten am Tag digitale Medien, verstärken sich motorische Hyperaktivität und Konzentrationsschwäche. Außerdem steigt das Risiko, bereits jetzt übergewichtig zu werden. Beim Sitzen vor dem Bildschirm greifen viele Kinder zu Süßigkeiten und gezuckerter Limo.

4. Jugendliche oft süchtig nach digitalen Medien

Manche Jugendliche können den täglichen Medienkonsum nicht bewusst steuern. Das sagen die Jugendlichen sogar von sich selbst. Die Gefahr der Sucht und der Abhängigkeit ist groß.

5. Was sind die Konsequenzen aus der BLIKK Studie 2017?

Die BLIKK-Studie betont, wie wichtig digitale Medien und Medienkompetenz für unseren Alltag sind. Sie spricht sich nicht gegen digitale Medien aus. Sie rät zum bewussten Umgang mit ihnen. Die Erwachsenen sollen Kinder auf ihrem Weg in die digitale Welt begleiten. Hier sind Eltern und natürlich Lehrerinnen und Lehrer gefragt.

Es ist wichtig, dass Kinder in der echten Welt verwurzelt sind, echtes Familienleben, echte Freundschaften, echte Abenteuer erleben. Auf Bäume klettern, ins Schwimmbad gehen, Fahrrad fahren, Abenteuerspielplätze erleben und in der Familie gemeinsam spielen und essen – all das hilft! Besonders wichtig ist auch der Zugang zu gedruckten Medien wie einem Buch oder einer pädagogisch wertvollen Kinderzeitschrift aus dem Sailer Verlag. Das fördert Lesefähigkeit, Sprachfähigkeit und Konzentration. Sich auf eine Reportage einzulassen und den Text durchzulesen, schult wichtige Fähigkeiten, die die Kinder zum Lernen benötigen. Die zusammengefassten Ergebnisse der BLIKK-Studie finden Sie hier.

Die Erwachsenen sollen Kinder auf ihrem Weg in die digitale Welt begleiten.

6. Vorbereitung auf die Ferien

Sprechen Sie mit Ihren Schülern über die Ferien und wie sie diese schöne Zeit mit Spaß verbringen können. Geben Sie den Eltern ein Info-Blatt für die Ferien mit oder sprechen Sie mit den Eltern über das Thema.

Ferien-Tipps für Grundschüler

  • Verabrede dich mit einem Freund/einer Freundin.
  • Geh mit deiner Familie oder mit der Familie von Freunden ins Schwimmbad.
  • Suche im Internet Ferienangebote deiner Gemeinde oder deines Sportvereins.
  • Suche betreute Abenteuerspielplätze und Aktivspielplätze in deiner Nähe (über die Internetseiten der jeweiligen Gemeinde).
  • Fordere von Deinen Eltern mindestens eine Stunde gemeinsame Spielzeit pro Tag.
  • Hilf mit im Haushalt / im Garten – vielleicht gibt es ja eine kleine Belohnung dafür oder an einem Wochenende einen besonderen Ausflug.
  • Lies deine Lieblingszeitschrift, zum Beispiel TIERFREUND, STAFETTE, BIMBO, BENNI oder OLLI UND MOLLI.
  • Lies ein Buch.
  • Geh in die Bibliothek und leihe dir neuen Lesestoff, neue Hör-CDs aus.
  • Sprich mit deinen Freunden / deinen Eltern über das, was du liest.
  • Lerne ein kleines Kunststück: Mache einen Zaubertrick, jongliere oder übe eine Zirkusnummer ein … das könnt ihr natürlich auch zu mehreren machen.
  • Gründe einen Detektivclub mit Ausweis, unsichtbarer Tinte (Zitronensaft) und Geheimsprache (zum Beispiel jeden Vokal verdoppeln und ein „B“ dazwischen sprechen: „Ibich bibin debem Diebieb aubauf deber Spubur“)
  • Spiele Theater oder drehe mit Freunden einen kleinen Film: Überlegt euch eine Geschichte, eure Rollen und wie ihr die Geschichte aufführen / filmen könnt – am besten bei einem von euch zu Hause.
  • Mache ein Experiment, zum Beispiel aus deiner Kinderzeitschrift.
  • Löse jeden Tag Rätsel, Sudokus und Scherzfragen.
  • Bastle dir ein Kostüm, Schmuck oder Spiele.

Ferien-Tipps für die Eltern von Grundschülern

  • Begleiten Sie Ihr Kind bei der Nutzung digitaler Medien.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind über das, was es auf dem Bildschirm sieht oder spielt.
  • Setzen Sie Regeln fest, wie lange das Kind digitale Medien nutzen darf – an Schultagen / an Wochenenden / an Ferientagen.
  • Nehmen Sie sich Zeit für Ihr Kind – jeden Tag! Miteinander sprechen oder lesen, ein Brettspiel spielen, etwas basteln, Fußball spielen oder, oder, oder.
  • Regen Sie Ihr Kind zum Lesen an. Suchen Sie gemeinsam nach spannenden Zeitschriften und Büchern. Dazu eignen sich die Kinderzeitschriften des Sailer Verlags, die von der Stiftung Lesen empfohlen werden. Die Zeitschriften enthalten auch Basteltipps, Experimente und Buchtipps. Sie suchen weitere Buchtipps für Ihr Kind? Auf der Internetseite der Stiftung Lesen können Sie das Alter und das Interessengebiet Ihres Kindes angeben (zum Beispiel: Abenteuer). Hier erhalten Sie passende Buch-Empfehlungen. 
  • Gehen Sie mit Ihrem Kind in die Bibliothek, ins Schwimmbad, Radfahren, in den Zoo …
  • Buchen Sie für Ihr Kind Ferienprogramme / eine Ferienfreizeit von Kommune und Sportverein, von Musikschule oder kirchlichen Trägern.
  • Schließen Sie sich mit anderen Eltern zusammen und übernehmen sie tage- / stundenweise die Betreuung … dann können Sie sich abwechseln.

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