Einschulung: Was ändert sich zuhause?
Die neue tägliche Routine
Damit Kindern diese tägliche Schulroutine in Fleisch und Blut übergeht, sollte der ganze Haushalt mitziehen oder zumindest die Erziehungsberechtigten sollten zur gleichen Zeit aufstehen und mit den Kindern in den Tag starten, frühstücken, usw. Das gilt natürlich vor allem dann, wenn die Kinder noch nicht alt genug sind, um alleine zur Schule und nach Unterrichtsschluss wieder zurück nach Hause zu kommen. Den Kindern einen sicheren Schulweg zu gewähren ist eine der Grundvoraussetzungen für einen erfolgreichen Start ins Schulleben. Zu diesen gehören auch ein ausgewogenes Frühstück und eine angemessene Ernährung, die den Kindern die nötige Energie für mitunter anstrengende Schultage liefert. Hier lautet die wichtigste Regel: Achten Sie auf Abwechslung! Vollkornprodukte, Salat, Gemüse und Obst sowie Snacks wie Nüssen oder Müsliriegel sind optimal.
Wer keine Zeit findet, die Kinder persönlich zur Schule zu bringen und abzuholen, sollte für einen kompetenten Babysitter sorgen, der dieser Aufgabe gewissenhaft nachgeht. Oftmals bietet sich auch die Gelegenheit, sich mit Eltern in der Nachbarschaft abzustimmen. So kann das Bringen und Abholen des Nachwuchses untereinander aufgeteilt werden.
Neue Freunde und Eltern im Umfeld
Mit dem Wechsel vom Kindergarten in die Schule schließen Kinder in der Regel innerhalb kürzester Zeit eine Menge neuer Freundschaften. Für die Kinder ist das eine spannende und spaßige Zeit, die außerdem auch für eine gesunde Entwicklung des Charakters wichtig ist. Denn mit dem Schließen von Freundschaften und der Konfrontation mit neuen Gesichtern lernen die Kleinen, soziale Kompetenzen zu entwickeln und selbstständig ein Beziehungsnetz aufzubauen. Jetzt werden Sie sich an die Tatsache gewöhnen müssen, dass häufiger Freundinnen und Freunde mit nach Hause gebracht werden oder der Nachwuchs nach der Schule woanders zu Mittag essen möchte. Im Kindergarten waren die Kinder oft bis nachmittags zusammen und haben viel gespielt. In der Schule dagegen wird vor allem gelernt und wenig gemeinsame Freizeit verbracht, weshalb die Zeit danach umso kostbarer für Kinder ist. Falls Hausaufgaben anstehen, kann es sogar ratsam sein, dass Kinder diese gemeinsam bearbeiten. So lernen Kinder mit unterschiedlichen Stärken und Lieblingsfächern, sich gegenseitig zu helfen.
Für viele Eltern können die zahlreichen neuen Kontakte auch anstrengend werden. Vor allem, wenn es daran geht, die Eltern der vielen Kinder kennenzulernen und sich mit deren Gedanken, Sorgen und Ängsten in Bezug auf die Kinder auseinanderzusetzen. Verinnerlichen Sie sich immer wieder: Vielen anderen Eltern geht es genauso! Die meisten sind nur (genau wie Sie vielleicht auch) zu reserviert oder schüchtern, um dies zuzugeben. Ganz offen zu kommunizieren, dass man den Kindern zutraut, auch alleine zurechtzukommen und beispielsweise selbständig Termine abzusprechen, kann Wunder bewirken. Manchmal müssen andere Eltern nur hören, dass die Kinder zusammen sehr reif wirken und man sich um sie keine Sorgen machen muss – das erspart oft viel Kopfzerbrechen.
Wer sich in die Schulgemeinschaft einbringen möchte, kann sich nach ebenfalls interessiert wirkenden Eltern umschauen. Dabei entstehen oft gute Freundschaften unter den Eltern. So kann man sich an der Organisation von Schulfesten beteiligen oder als Elternsprecher aktiv werden. Dabei lernen während der Schulzeit nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern noch eine Menge dazu.
Das Haushaltsbuch wächst
Familiäre Umgangsformen verändern sich
Es stellt sich bei vielen ein neues „Wir-Gefühl“ für die Klassengemeinschaft ein, die Schule wird zu einem neuen, zweiten „Zuhause“. Dort lernen Kinder neue Dinge und werden mitunter auch mit anderen Meinungen und Ansichten konfrontiert als denen, die sie vom eigenen Elternhaus kennen. Auf das neu antrainierte Wissen sind viele Kinder stolz, die anderen Ansichten werden nicht selten als Vorwürfe an die Eltern weitergetragen. „Felix darf schon ganz alleine zur Schule laufen.“; „Anna hat einen viel schöneren Schulranzen als ich.“ Ähnliche Sätze werden in einigen Haushalten nach Beginn der Schulzeit fallen und sollten ernstgenommen werden. Es bringt zum einen nichts, die Kinder in diesen Punkten zu ignorieren, zum anderen aber auch nichts, sich darüber aufzuregen. Dass Kinder irgendwann anfangen, Dinge infrage zu stellen, ist ganz normal und muss toleriert werden. Außerdem sind diese ersten skeptischen Fragen wunderbare Situationen, mit denen Sie sich auf die Pubertät der Kinder vorbereiten können (der Übergang von Kindheit zu Pubertät ist übrigens nicht immer wirklich einfach zu bestimmen) – denn dann werden sich die familiären Umgangsformen noch einmal deutlich stärker verändern.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf www.schule-und-familie.de.