Alle Eltern wünschen sich glückliche, starke und kompetente Kinder. Wie es dazu kommt und was wir Eltern dazu beitragen können? Wir zeigen Lösungen auf.
Eltern, Lehrer und Kinderärzte können ein Lied davon singen: Unruhezustände, anhaltende Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Angst, Konzentrationsschwäche, Aggressivität oder ständiges Kranksein. Was früher eine Seltenheit war, gewinnt heute zunehmend an Präsenz: erschöpfte, ausgebrannte Kinder. Wie kommt es dazu? Und noch viel wichtiger: wie helfen wir unseren Kindern da wieder heraus? Wie können wir sie begleiten in ein Leben voller Freude, Kraft und gesunder Aktivität?
Ruhelose Kinder werden zu rastlosen Erwachsenen
Die Sache ist ja die: wir alle wollen für unsere Kinder das Beste und das von ganzem Herzen. Die besten Startbedingungen, die beste Schule, die optimale Förderung, stabile Freundschaften, vielseitige Hobbies und ein wohlmeinendes Umfeld. Dafür tun wir Erwachsenen so viel! Und übersehen daneben manchmal, dass wir Kindern, die nach der Schule von Termin zu Termin eilen, etwas ganz Wesentliches vorenthalten: die Fähigkeit, zu entspannen. Und die Erfahrung, dass in der Stille tief in uns eine ungeheure Kraft und Kreativität warten.
Haben Kinder nicht von klein auf die Möglichkeit, regelmäßig zur Ruhe zu kommen, so wird es ihnen im Teenageralter noch viel schwerer fallen, zwischen Facebook, Instagram und Snapchat das Geschenk ihres Lebens zu entdecken: sich selbst. So werden aus Kindern, die nicht gelernt haben, wirklich zu entspannen, Erwachsene, die einen vollen Terminkalender mit einem vollen Herzen verwechseln. Und genau das an die nächste Generation weitergeben. Ein Teufelskreis, der keiner sein muss. Weil er ganz leicht zu durchbrechen ist. Wie das geht? Erfahren Sie hier.
Sorgen Sie für einen gesunden Mix aus Aktivität und Entspannung
Nach der Schule zum Reiten, dann in die Klavierstunde, abends Hausaufgaben machen und nachher schnell ins Bett. Schließlich wartet morgen ein neuer Tag mit vielen Aktivitäten. Nur – wo bleibt die Zeit, um zwischendurch Luft zu holen? Oder selbst den Nachmittag zu gestalten? Vielleicht sogar zwischendurch einmal Lageweile zu haben?
Langeweile ist etwas ganz Großartiges! Weil gerade aus ihr neue, eigene, kreative Ideen entstehen, wie unsere Kinder ihre Zeit verbringen könnten. Weil in einer wohl dosierten Langeweile ein ungeheures Potenzial steckt, für sich selber zu sorgen.
Letztere ist übrigens kein Grund zur Panik für uns Eltern, weil wir unseren Kindern nicht genügend Entertainment bieten. Langeweile ist etwas ganz Großartiges! Weil gerade aus ihr neue, eigene, kreative Ideen entstehen, wie unsere Kinder ihre Zeit verbringen könnten. Weil in einer wohl dosierten Langeweile ein ungeheures Potenzial steckt, für sich selber zu sorgen. Darum bitte, liebe Eltern, decken wir ein drohendes Loch im Terminkalender unserer Kinder nicht jedes Mal mit Tablets oder Smartphones zu. Sie dürfen und sollen ihren Platz im Kinderleben haben. Aber eben nur als Teil des bunten Blumenstraußes an Beschäftigungen.
Freie Nachmittage ohne fixe Termine gehören zu einem Kinderleben. Sie werden staunen, mit wie viel Schönem sie sich füllen. Und wie zufrieden Ihre Kinder am Ende des Tages sein werden. Und wer weiß – vielleicht machen Sie sich ja sogar gemeinsam auf in ein kleines, spontanes Abenteuer?
Lesen ist Entspannung pur für Kindergehirne
Neben echter, unverplanter Freizeit zählt Lesen zu den heilsamsten Auszeiten für erschöpfte Kinder. Vor allem dann, wenn es eine große Themenvielfalt und altersadäquate Inhalte bietet. Auch deswegen enthält jedes unserer Magazine ganz bewusst Rubriken, die neben Lesefreude auch altersgerechte Entspannungsmöglichkeiten bieten. Und zum Ausprobieren einladen. Ob Yoga für die Allerkleinsten, neue Sportarten für Schulanfänger oder Experimente fernab des Klassenzimmers (und doch im Einklang mit dem Lehrplan) – wir stellen für jedes Alter vielfältige Möglichkeiten zum Abtauchen vor. Kindern dazu eine spielerische Hilfestellung zu bieten, ist uns eine Herzensangelegenheit.
Wir laden junge Leser dazu ein, im Kopf um die Welt zu reisen. Oder die Natur, die Jahreszeiten und das eigene Umfeld spielerisch zu entdecken. Lesend nehmen sie Wissen auf, das sie gerne teilen und für das sie Anerkennung bei Groß und Klein ernten. Diese Erfolgserlebnisse fühlen sich richtig gut an und sorgen für ein gesteigertes Selbstwertgefühl. In der Klasse und auf dem Pausenhof – noch ein Beweis dafür, dass Entspannung Kinder stark macht.
Antworten auf drängende Fragen sorgen dafür, dass Teenager sich gesehen und verstanden fühlen. Und beschenken sie zudem mit dem guten Gefühl, dass es für alles eine Lösung gibt. Das schafft Raum in Herz und Kopf.
Kinder, die ihre Werte nach außen leben und vertreten, werden so zu kleinen Leuchttürmen für ihr Umfeld.
Auch ein gutes, konsistentes Wertegefüge sorgt für Sicherheit und damit Entspannung. Kinder, die ihre Werte nach außen leben und vertreten, werden so zu kleinen Leuchttürmen für ihr Umfeld. Noch etwas, das Sicherheit und innere Ruhe schenkt. Und sich durch alle unsere Zeitschriften zieht. Wer regelmäßig Entspannung beim Lesen findet, kommt bei sich an, sammelt neue Kraft und wächst dabei jedes Mal ein klein wenig über sich hinaus. Und genau das ist es, was wir unseren jungen Lesern wünschen.
Die Zukunft gehört denen, die sich fokussieren können
Zwischen Smartphone, Tablet und Spielkonsole wird es für Kinder und Jugendliche immer schwerer, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Dabei ist erwiesen, dass in unserer (digitalen) Zukunft diejenigen zu Gewinnern werden, die gelernt haben, sich zu fokussieren. Die Ziele festlegen und erreichen können. Die wissen, wer sie sind und was sie sich vom Leben wünschen. Die ihren Werten folgen und einen Baukasten in der Hand halten, mit dem sie sich selbst Gutes tun können. Und damit allen anderen.
Echter Fokus entsteht aus Entspannung und aus passenden Inspirationen.
Ist es nicht spannend, dass die Macher unserer digitalen Welt allesamt Meister des Fokus sind? In Silicon Valley stehen Meditation und Yoga auf der Tagesordnung. Ganz bewusst werden Auszeiten der Zerstreuung und des bewussten Nichtstuns eingeplant. Weil man auch hier längst erkannt hat: Echter Fokus entsteht aus Entspannung und aus passenden Inspirationen. Und nicht aus einer Aneinanderreihung von Aktivitäten.
Eltern sind Vorbilder – auch beim Müßiggang
Leben Sie Ihren Kindern vor, dass Entspannung und Leistung zusammengehören. Lesen, Spazierengehen und nach dem Abendessen einfach noch ein halbes Stündchen am Tisch sitzen und sich unterhalten. Das tut uns allen so gut. Ihre eigene Ruhe überträgt sich dabei auf Ihre Kinder. Und trägt entscheidend dazu bei, dass auch sie den Zugang zu mehr Entspannung finden. Man kann es eigentlich nicht schöner auf den Punkt bringen, als die wunderbare Astrid Lindgren: „Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hinzuschauen.“
Schenken wir uns und unseren Kindern regelmäßige Auszeiten. Sie haben ein Recht auf Entspannung und Ruhe.
Darum: Schenken wir uns und unseren Kindern regelmäßige Auszeiten. Sie haben ein Recht auf Entspannung und Ruhe. Und zwar von Anfang an. Im Kindesalter ist Nichtstun sogar noch wichtiger, weil das Gehirn hier am stärksten wächst. Ohne Pause keine Schaffenskraft. Ein Gehirn, das nicht zur Ruhe kommen darf, nimmt irgendwann nichts mehr auf. Ein Zustand, der vermeidbar ist.