Dankbarkeit bewusst wahrnehmen zu können, macht die Seele widerstandsfähiger. Das schöne Gefühl schärft den Blick für das Positive und wappnet gegen Unzufriedenheit, Neid und Ärger. Mit unseren Tipps und Ritualen fördern Sie spielerisch die Dankbarkeit Ihrer Kinder. Für starke Persönlichkeiten von Anfang an.
Ihr Kind an „Danke“ und „Bitte“ zu erinnern oder echte Dankbarkeit zu fördern – das sind zwei verschiedene Dinge. Denn Dankbarkeit ist ein Gefühl und kein Verhalten. Es ist dieses warme, innere Lächeln, das Zufriedenheit schafft, Glück erzeugt und das Leben leichter macht. Bei Kindern genauso wie bei Erwachsenen. Wann also entsteht Dankbarkeit bei Kindern und wie können Sie diese im Familienalltag üben?
5 Tipps und Rituale für eine dankbare Haltung bei Kindern
Tipp 1: Das Außergewöhnliche feiern
Ein spontaner Nur-Mama-und-ich-Ausflug, ein Lese-und-Kuschel-Nachmittag oder das Anzünden der ersten Kerze auf dem Adventskranz: Gefühle von Dankbarkeit und Wertschätzung entstehen oft dann, wenn etwas außergewöhnlich ist. Zaubern Sie gemeinsam eine besondere Stimmung und genießen Sie die Zeit – ganz aufmerksam und bewusst. Schon der Gedanke daran erzeugt warme Gefühle, nicht wahr?
Tipp 2: So schön war’s heute – ein Einschlafritual
„Das war heute schön. Das war besonders lustig.“ Sprechen Sie gemeinsam vor dem Einschlafen über den vergangenen Tag. Das übt nicht nur die Reflexion von Gefühlen und Gedanken, sondern hilft auch dabei, den Blick auf das Gute zu lenken. Schließlich stecken in jedem noch so schwierigen Tag kleine Erkenntnisse und Glücksmomente. Sind die erst einmal herausgekitzelt, fühlen sich Herz und Bauch gleich viel leichter an.
Tipp 3: In warmen Erinnerungen schwelgen
„Weißt du noch, als …?“ Kinder lieben Geschichten. Auch über sich selbst und die Familie. Schnappen Sie sich ein Album oder das Handy, wischen Sie sich durch Fotos und Videos und erzählen Sie von den besonderen Situationen, die Sie gemeinsam erlebt haben. Vom ersten geglückten Fahrradfahren bis hin zur großen Schlammschlacht auf dem Fußballplatz. Dabei entstehen Gefühle wie Dankbarkeit und Wertschätzung wie von selbst.
Tipp 4: Sich und andere durch Schenken glücklich machen
Das eigene Zimmer, die Stapel von Büchern, der große Park in der Nähe und die geliebten Großeltern: Das alles erscheint ganz normal – bis Kinder merken, wie besonders diese Schätze sind. Zum Beispiel beim Lesen von Reportagen über Kinder aus fernen Ländern oder bei so mancher Begegnung vor der eigenen Tür.
Diese Erfahrung lässt Ihr Kind erkennen, wie tief sich das Glück anfühlt, das man einem anderen Menschen zuteilwerden lässt.
Da spürt Ihr Kind intuitiv, dass der eigene Standard nicht selbstverständlich ist. Und wer weiß? Vielleicht finden Sie gemeinsam einen Weg, wie Sie einem anderen Kind eine Freude machen können. Unser Vorschlag: Wählen Sie gemeinsam ein Spielzeug, ein Buch oder ein Kuscheltier mit großer Sorgfalt aus, verpacken es und verschenken es an jemanden weiter, dem es eine Freude bereitet. Diese Erfahrung lässt Ihr Kind erkennen, wie tief sich das Glück anfühlt, das man einem anderen Menschen zuteilwerden lässt.
Tipp 5: Dankbarkeit und Wertschätzung leben
Das Gute im Leben und in anderen Menschen zu erkennen, macht zufriedener. Deshalb ist unser letzter Tipp ein Geschenk an uns alle: Was wäre es für eine wunderbare Welt, wenn wir einander mit allen Marotten und Möglichkeiten wertschätzen würden? Wenn wir uns und unseren Kindern bewusst machen würden, wie langweilig eine Welt wäre, in der alle das Gleiche gut finden? Sich selbst für das anzuerkennen, was einen ausmacht und die anderen dafür wertzuschätzen, was sie sind – wir alle sind einzigartig. Und das macht das Leben gleich viel spannender.