Selbstbewusstes Schulkind

Selbstbewusst ins neue Schuljahr: So klappt es wirklich!

Natalia Fistéra über mehr Selbstbewusstsein im neuen Schuljahr – Interview Teil 2

Selbstbewusste Kinder, die im Unterreicht und auf dem Pausenhof gut zurechtkommen – wer wünscht sich das nicht? Natalia Fistéra von Hauptfach Mensch erklärt, welchen Beitrag Eltern hierzu leisten können und zeigt, wie sich Selbständigkeit auf das Selbstbewusstsein von Kindern auswirkt.
Natalia Fistéra von Hauptfach Mensch

Natalia Fistéra ist Grundschullehrerin, Coach und 3-fach-Mama. Auf der Plattform Hauptfach Mensch inspiriert sie Eltern und Lehrer:innen immer wieder dazu, Kinder stark zu machen und sie in ihrem individuellen Wachstumsprozess zu begleiten – in der Schule wie im Leben. Im Interview verrät die Expertin, was Kinder wirklich selbstbewusst macht. Im Unterricht und auf dem Pausenhof.

Wie starten Kinder selbstbewusst in ein neues Schuljahr und bleiben es auch?

Auch, wenn wir Eltern es nicht so gerne hören und bewusst machen wollen: Wir sind häufig diejenigen, die den Kindern mit unseren Wünschen und Erwartungen, aber auch mit unseren Sorgen und Ängsten Druck machen. Das wollen wir natürlich gar nicht, aber ich halte es dennoch für absolut wichtig, dass wir uns selbst einmal die Zeit nehmen und ehrlich nachspüren, wie es uns mit dem neuen Schuljahr geht.

Wenn mein Kind in die erste Klasse kommt, dann stehe ich als Elternteil erstmal vor ganz neuen großen Fragen und Herausforderungen. Und natürlich hoffe ich, dass mein Kind gut klarkommt. Das es gerne zur Schule geht. Dass es Freunde findet. Und ja, natürlich auch, dass es gut lernen kann. Dass es mit dem dort geforderten Stoff zurechtkommt. 

Solange das alles läuft wie erwünscht und erhofft, ist es ja leicht, sein Kind anzufeuern. Aber wenn sich erste Schwierigkeiten zeigen, dann sind wir gefragt.

Denn je nachdem, wie wir als Eltern reagieren, hat das Einfluss auf das Selbstbewusstsein unseres Kindes.

Denn je nachdem, wie wir als Eltern reagieren, hat das Einfluss auf das Selbstbewusstsein unseres Kindes.

Das ist natürlich auch in höheren Klassen so: Wenn der Übergang ins nächste Schuljahr ansteht, dann mag mir das als Eltern Sorge bereiten. „Was, wenn die Empfehlung anders ausfällt?“ „Was, wenn die Noten nicht ausreichen?“ Damit das Kind daheim einen sicheren Hafen hat, ist es hilfreich, sich zu vergegenwärtigen, dass Schule „nur einen Teil“ unseres Lebens ausmacht. Und ob wir uns darüber streiten, ob wir dauernd darüber sprechen und Druck ausüben, das hat auch was mit uns zu tun. 

Daher mein Rat: Verabschieden Sie morgens Ihr Kind nicht mit den Worten: „Viel Spaß in der Schule!“ Denn es wird nicht immer Spaß haben. Es wird auch nicht immer mit Freude gehen. Und das ist okay.

Sie können zum Beispiel sagen: „Ich freue mich darauf, dich später wiederzusehen und zu hören, was du heute gemacht hast.“ Das kann nämlich das Fußballspiel in der Pause, aber auch ein inhaltliches Thema sein. Beides darf nebeneinander sein. Ohne Bewertung.

Ich frage zum Beispiel mittags nie: „Wie war es in der Schule?“, sondern sage: „Welche drei Dinge haben dich heute in der Schule bereichert?“. Das lenkt den Blick auf das Positive, das man nicht immer vor Augen hat.

Unsere Empfehlung für einen entspannten Schulstart

Die Schultüte ist gekauft, aber Ihnen fehlt noch eine passende Idee zum Befüllen? Unsere Empfehlung: das Olli und Molli Schulstart-Magazin, der liebevolle Begleiter für das erste Schuljahr.

Das Spezialheft zum Schulstart haben wir mit dem großen Ziel konzipiert, bei Kindern die Freude am Lesen und Lernen zu wecken. Deshalb steckt Olli und Molli Schulstart voller Seiten zum Mitmachen und Üben. Außerdem warten liebevoll illustrierte Geschichten darauf, von Ihnen und Ihrem Kind gemeinsam gelesen zu werden.

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Damit Kinder selbstbewusst ohne uns Eltern im Klassenraum agieren können, ist es wichtig, dass sie selbstständig sind. Dass sie lernen, Verantwortung zu übernehmen. Wenn ich meinen Ranzen selbst packe, dann lerne ich, mich zu organisieren und zu strukturieren. Und wenn der Turnbeutel mal fehlt, dann fehlt der eben. Dann darf das Kind lernen, das zu sagen. Je jünger das Kind, desto mehr Unterstützung braucht es dabei. Aber das bedeutet nicht, dass ich als Elternteil alles packen muss. Ich sehe mich eher in der Rolle des „gentle reminders“: Die Frage „Hast du deinen Turnbeutel eingepackt?“ ist hilfreich. Das Packen des Beutels schafft das Kind aber allein, wenn wir es am Anfang gemeinsam geübt haben.

Die für uns als Elternpaar wichtigste und auch schwierigste Frage, die wir uns damals bei unserem ersten Schulkind gestellt haben, war: „Wann fühlen wir uns geliebt? Wenn wir etwas tun und leisten?“ Und wir mussten diese Frage beide mit „Ja“ beantworten. Da war für uns beide klar: Wir wollen, dass unsere Kinder sich nicht dann geliebt fühlen, wenn sie etwas tun oder leisten. Sondern dass sie sich geliebt und gesehen fühlen durch ihr Sein.

So haben wir unsere drei bisher gut durch die Schule bekommen: Sie wissen, dass zu Hause ein sicherer Hafen ist. Dass sie geliebt sind. Unabhängig von Noten und Leistung.

Weitere hilfreiche Tipps, wie Familien die ersten Schulwochen gelassen meistern können, finden Sie auch in Teil 1 und 3 unserer Interviewreihe mit Natalia Fistéra:

Teil 1: So gelingt ein entspannter Schulstart nach den großen Ferien
Teil 3: Die lieben Hausaufgaben: So gelingen sie ohne Stress

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Unsere Kinderzeitschriften sind so konzipiert, dass sie für jede Altersstufe die richtigen Inhalte bieten. Vom Kindergarten bis ins Teenager-Alter.

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