Ob in den Medien oder in der Schule: Aktuelle Bilder und Berichte über Kriege, Krankheiten oder Naturkatastrophen erreichen unsere Kinder Tag für Tag. Das wirft viele Fragen auf und kann ganz schön verunsichern. Wir geben Tipps, wie Sie über die aktuelle Lage sprechen und Ängsten vorbeugen können.
Es ist nicht leicht für Erwachsene, die richtigen Worte für das zu finden, was gerade in der Welt geschieht. Niemals hätten wir das Ausmaß des Krieges in der Ukraine für möglich gehalten. Niemals hätten wir uns auch nur ansatzweise vorstellen können, dass eine jahrelange Pandemie unser aller Leben bestimmen würde. Und niemals dachten wir an ein Jahrhunderthochwasser vor der eigenen Haustüre. Meldungen über Kriege, Krisen und Naturkatastrophen erreichen uns täglich und machen auch vor Kindern und Jugendlichen nicht Halt. Deshalb ist es wichtig, mit ihnen darüber zu sprechen, ihre Fragen altersgerecht zu beantworten und ihre Ängste zu mildern. Wie das gelingt, das zeigen wir Ihnen hier.
Mit Kindern über Krieg und andere Katastrophen sprechen: 7 Tipps
1. Nehmen Sie sich Zeit für Fragen und antworten Sie altersgerecht
Je ehrlicher Sie auf die Fragen Ihrer Kinder antworten, desto weniger Raum lassen Sie für Unsicherheiten und beängstigende Phantasien. Dennoch ist es bei bedrückenden Themen wichtig, zwischen jüngeren und älteren Kindern zu unterscheiden. Die Wahrheit sollte dem kognitiven und emotionalen Entwicklungsstand Ihres Kindes entsprechen. Für die Jüngeren sind Themen wie Krankheit, Krieg oder Klimawandel noch nicht so greifbar wie für ältere Geschwister. Sie müssen nicht damit konfrontiert werden, wenn sie das Thema nicht von selbst ansprechen. Ältere Kinder haben wahrscheinlich sehr viel mehr Redebedarf und brauchen Unterstützung bei der Einordnung bedrohlicher Meldungen und Bilder. Unabhängig vom Alter gilt: Jedes Kind ist anders. Während das eine Informationen aus der Schule oder den Nachrichten verarbeiten muss, möchte das andere sich vielleicht gar nicht damit auseinandersetzen. Es regeneriert durch die Sicherheit und Unbeschwertheit in den eigenen 4 Wänden. Sie kennen Ihr Kind am besten. Achten Sie einfach darauf, was es gerade braucht, vor allem in anspruchsvollen Zeiten.
2. Schauen Sie Kindernachrichten gemeinsam
Sehen Sie sich die Nachrichten gemeinsam mit Ihren Kindern an. Oft entstehen dabei viele Fragen, die Sie direkt beantworten können. So bleibt Ihr Kind mit seinen Sorgen nicht allein und Ängste setzen sich gar nicht erst fest. Außerdem ist es hilfreich, das Weltgeschehen nicht permanent zu verfolgen und nicht jede neue Meldung in Echtzeit zu empfangen. Einmal täglich die Nachrichten zu lesen, sie anzusehen oder zu hören reicht vollkommen aus. Die Kindernachrichtensendung logo! liefert beispielsweise gut recherchierte und kindgerechte Inhalte für Ihren Nachwuchs, im Fernsehen und im Internet.
3. Enttarnen Sie Falschmeldungen
Über soziale Netzwerke und Messenger-Dienste werden leider auch immer wieder Falschmeldungen verbreitet, die Kindern und Jugendlichen Angst machen. Deshalb sollten Sie mit Ihren Kindern darüber sprechen, woher die Informationen kommen, die ihnen Sorgen bereiten und gemeinsam herausfinden, ob die „Fakten“ der Wahrheit entsprechen. Eine gute Hilfe, um das herauszufinden, ist zum Beispiel die Seite von Mimikama, auf der Fake News im Internet aufgegriffen und dem Faktencheck von Expertinnen und Experten unterzogen werden. Hier besteht zudem die Möglichkeit, enttarnte Fake News zu melden und dadurch selbst zu einer wahrheitsgemäßen Berichterstattung beizutragen.
4. Greifen Sie belastende Themen nicht vorm Schlafengehen auf
Je bedrohlicher die Meldungen und Bilder, desto mehr Zeit brauchen Kinder, um sie zu verarbeiten. Daher empfiehlt es sich, Nachrichten nicht unmittelbar vor dem Schlafengehen zu konsumieren. Hier sorgen eine Vorlesegeschichte, eine Fantasiereise oder ein Hörspiel mit Sicherheit für süßere Träume. Außerdem schenken (Abend-) Routinen wie gemeinsames Lesen gerade in Krisenzeiten Stabilität und Sicherheit.
5. Schaffen Sie Raum zum Abschalten
Schaffen Sie Raum, in dem Ihre Kinder bewusst abschalten können. Ob beim Sport, beim Malen von Mandalas oder beim Spielen mit Freundinnen und Freunden.
Setzen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern ein Zeichen. Zum Beispiel mit einer Wimpel-Kette für den Frieden. Die Beschäftigung mit den Friedenssymbolen, das gemeinsame Ausmalen und Aufhängen kann den Kindern helfen, zur Ruhe zu kommen und Hoffnung zu schöpfen.
Mit älteren Kindern lohnt es sich, Medienzeiten zu vereinbaren. Sind diese ausgeschöpft, wird der Fernseher ausgeschaltet und das Smartphone zur Seite gelegt. Das schützt auch vor einem Übermaß an belastenden Meldungen und Bildern.
6. Werden Sie gemeinsam aktiv
In bedrückenden Situationen schenkt es Kraft, aktiv zu werden. Das bedeutet: Ihre Kinder werden sich weniger ausgeliefert fühlen, wenn sie selbst etwas tun, das die Situation verbessert. Dabei spielt es keine Rolle, wie klein oder groß Ihr Aufwand ist. Überlegen Sie gemeinsam, ob und was Sie spenden können, stellen Sie zusammen mit Nachbarn oder den Eltern aus der Kitagruppe eine Tombola auf die Beine oder zünden Sie eine Kerze für den Frieden an. Eines ist sicher: Jede Hilfe tut doppelt gut. Denjenigen, die sie leisten. Und denjenigen, die sie empfangen.