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Zwei Maedchen mit Tablet

Kinder und Medien

Begleitet und beschützt im Netz: Medienexpertin Leonie Lutz im Interview

Digitale Medien sind aus der Welt, in der unsere Kinder aufwachsen, nicht mehr wegzudenken. Umso größer ist die Unsicherheit vieler Eltern: Wieviel Medienkonsum ist gesund? Wie können sich Kinder geschützt im Netz bewegen? Und welche Chancen bietet das Internet unserem Nachwuchs? Leonie Lutz von Kinder digital begleiten weiß Antworten auf die wichtigsten Fragen und gibt Tipps zur praktischen Umsetzung im Familienalltag.
Tiktok, Snapchat, YouTube – unsere Kinder wachsen in einem Umfeld auf, in dem das Internet allgegenwärtig ist. Auch aus dem Familienleben sind Tablet & Co. nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder, dass viele Eltern sich fragen, wieviel Medienkonsum in Ordnung ist und wie sie ihre Kinder auf der Reise durch die digitale Welt begleiten können.
Wir haben mit Leonie Lutz gesprochen. Sie ist Medienexpertin, Gründerin der Onlineplattform Kinder digital begleiten und selbst Mutter zweier Töchter. Im Interview gibt sie Antworten auf die drängendsten Erziehungsfragen zum Thema Medien.
Leonie Lutz im Interview

Liebe Leonie Lutz, viele Eltern sind unsicher im Hinblick auf den Medienkonsum ihrer Kinder. Ab welchem Alter und in welchem Umfang halten Sie Medienumgang für unbedenklich?

Was die Altersempfehlungen angeht, sind sich auch die Expertinnen und Experten uneinig. Die WHO sagt beispielsweise: Kein Bildschirm unter einem Jahr. Und für Kinder ab 2 Jahren sollte eine Bildschirmzeit von einer Stunde pro Tag nicht überschritten werden. Klicksafe, das Angebot der Landeszentrale für Medien und Kommunikation, empfiehlt für Kinder bis 3 Jahre maximal 5 Minuten täglich.

5 Minuten Medienzeit ist ausgesprochen wenig, man wird kaum vernünftige Kindersendungen finden, die nur diese fünf Minuten andauern.

Stimmt. Daher würde ich lieber warten, bis die Kinder zum Beispiel ein Alter von 3 Jahren erreicht haben, um die Medienzeit dann auch sinnvoll nutzen zu können. Denn: Faktisch benötigen Kinder unter 3 Jahren ja keine digitalen Medien. In diesem Alter sollten echte Erfahrungen und das reale Spiel immer Vorrang haben.
Sind die Kinder 3 Jahre oder älter, können Eltern mit einfachen Spielen starten, die kindgerecht und werbefrei sind, beispielsweise die Apps von Fox & Sheep, die MausApp, Montessori Vorschule oder die KiKA-App. Sie können auch einmal Apps testen, bei denen das aktive Tun mit einem digitalen Spiel verbunden wird, wie etwa bei der App Fiete KinderZoo. Hier basteln Kinder Zoo-Tiere auf Papier, die Eltern fotografieren die Kinderkunst, laden das Foto in die App hoch und das Kind kann ein Tiergeräusch hinzufügen. So schaffen Eltern und Kinder gemeinsam erste digitale Erlebnisse. Zudem erfahren Kinder bei Anwendungen wie diesen ganz nebenbei, dass sie mit diesen Geräten viel mehr tun können, als Sendungen zu konsumieren: Sie können durch sie auch Neues lernen und zu Gestaltern werden.
Lesebox Raketenstart

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Unsere Schulstart-Lesebox beinhaltet alles, was man für einen Raketenstart ins neue Schuljahr benötigt. Es warten jede Menge Lese- und Lernspaß für junge Durchstarterinnen und Durchstarter. Einen Motto-Stundenplan, einen praktischen Stehsammler sowie ein Pop-up Federmäppchen mit Raketenmotiv gibt’s obendrauf.

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Die Angst vor Gefahren im Netz ist bei Eltern nach wie vor groß. Wie gelingt es, Smartphones und Tablets wirklich sicher zu machen?

Technisch sinnvoll ist es, Schutzeinstellungen wie zum Beispiel Google Family Link zu nutzen. Aber auch in den einzelnen Apps gibt es zahlreiche Kniffe, die zusätzlichen Schutz bieten. Dazu gehört es, Kindern ausschließlich private Accounts einzurichten, den realen Namen niemals als Nutzernamen anzugeben und nach Möglichkeit die Chat-Funktion in Online-Games zu deaktivieren, damit Fremde keinen Kontakt aufnehmen können.

Allerdings muss man auch wissen, dass keine Technik hundertprozentigen Schutz vor den Gefahren und Risiken im Netz bietet. Am sichersten ist immer ein Zusammenspiel von Schutzeinstellungen einerseits sowie Dialog und Begleitung durch die Eltern andererseits. Ich rate den Erwachsenen immer, selbst etwas für ihre digitale Fitness zu tun und Kenntnis darüber zu erlangen, wie sie ihre Kinder bei den Einstellungen in Apps und Geräten unterstützen können. Das ist auch das Thema unseres Buches „Begleiten statt verbieten“, mit dem wir Eltern fit für die digitale Lebenswelt ihrer Kinder machen möchten. Außerdem erklären wir, warum es so wichtig ist, ihnen den Zugang zum digitalen Umfeld zu gewähren – Stichwort Zukunftskompetenzen.

Begleiten statt verbieten

Womit wir beim Thema Chancen wären: Welche Vorteile bietet der Umgang mit Medien unseren Kindern?

Wir leben ja bereits in einer digitalisierten Welt, in der mehr und mehr Technologien zum Einsatz kommen. Es ist also eine große Chance, unseren Kindern Zugang zu dieser Welt zu ermöglichen, damit sie lernen, sich sicher und kompetent in ihr zu bewegen.

Wir müssen unseren Nachwuchs nach und nach auf die Welt vorbereiten, die heute existiert. Das tun wir in allen Lebensbereichen – warum also nicht auch im Digitalen?

Wir wissen noch nicht, welche Berufe unsere Kinder einmal erlernen werden und auch nicht, welche neuen Berufsfelder es dann geben wird. Wir wissen aber, dass die Digitalisierung fortschreiten wird. Da sollten Kinder doch lieber auf einen Erfahrungsschatz zurückgreifen, den sie im Laufe ihres Lebens erworben haben, anstatt gänzlich ohne Kontakt zu dieser Welt aufzuwachsen. Wichtig ist nur, sie altersgerecht dabei zu begleiten.

Viele Eltern kennen das: Der Nachwuchs hängt vorm Smartphone und nimmt zunehmend weniger am Familienleben teil. Welchen gemeinsamen Weg würden Sie aus dieser Situation wählen?

Das kommt sehr auf das Alter der Kinder an. Ich glaube: Wenn wir verstehen, was sie an den Geräten machen, können wir damit entspannter umgehen. Ich hatte bei meiner großen Tochter den Fall, dass ich abends dachte: „Wieso hängt sie denn jetzt immer noch bei YouTube fest?“ Dann stellte sich heraus, dass sie Videos von Daniel Jung, dem Mathe-Genie der jungen Generation schaute, um sich besser aufs Abitur vorzubereiten.
Sind Kinder noch jünger, helfen Regeln aus solchen Situationen und sorgen für Struktur. Es braucht smartphonefreie Zeiten für alle Familienmitglieder und natürlich einen bunten Strauß an Alternativen in der Freizeit. Auf dem Spielplatz oder im Sportverein nutzen Kinder keine digitalen Medien – aber diese Möglichkeiten müssen ihnen auch angeboten werden. Für eine gute Schlafqualität ist es außerdem wichtig, das Smartphone nicht als Wecker zu nutzen und einen Platz außerhalb der Schlafzimmer dafür zu finden.

Medienkompetenz gehört zu den zentralen Fähigkeiten der Zukunft. Wie machen Eltern ihre Kinder fit für morgen?

Kinder machen ihre ersten Erfahrungen mit Medien in der Familie, deshalb darf auch dort Medienkompetenz vermittelt werden. Ich empfehle den Leitsatz „Begleiten statt verbieten“, denn: Der Weg für Familien wird am besten gemeinsam beschritten und ist ein dynamischer Prozess, weil Kinder älter werden und sich ihre digitalen Interessen im Laufe ihres Lebens verändern. Unser Buch zeigt genau diese Wege auf, damit Kinder zu selbstbestimmten, mündigen und reflektierten Nutzern werden, die mitgestalten und teilhaben können.

Kinderzeitschriften unterstützen beim Lesenlernen

Unsere Kinderzeitschriften sind so konzipiert, dass sie für jede Altersstufe die richtigen Inhalte bieten. Vom Kindergarten bis ins Teenager-Alter.

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